Logo Blue

RETTET DIE RODIGALLEE

www.openpetition.de/!rodigallee

FÜR DEN ERHALT DER LEISTUNGSFÄHIGEN VERBINDUNGSSTRASSE

Die Rodigallee in Jenfeld/Marienthal soll nach Plänen des "Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer" (LSBG) auf einer Länge von mehr als 3 km von 4 auf 2 Fahrstreifen mit einer Sonderspur für Busse stadteinwärts zurückgebaut werden. Der Bau soll Mitte 2023 beginnen und mindestens 2 Jahre bis 2025 dauern. Die Kostenschätzung des LSBG beläuft sich auf 51 Mio. Euro. Offizielle Angebote gibt es noch nicht. Sicherlich wird mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen sein.

Weder die Wandsbeker Bezirksversammlung noch die betroffenen Bürgerinnen und Bürger und auch nicht die Umlandgemeinden im Landkreis Stormarn (SH) wurden bisher über die Umbaupläne informiert. Die Umbaupläne für die Rodigallee dürfen in dieser Form nicht umgesetzt werden.

Eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs mit Hilfe einer Fahrstreifenreduzierung zu erzwingen ist reine Verbotspolitik. Dies lehnen wir ab. Klimaschutz und CO2-Reduzierung können nur nachhaltig erfolgen, wenn neue Ideen und ernstzunehmende Alternativen geschaffen werden. In diesen Zeiten eine Summe von 50 - 100 Millionen für den Umbau einer funktionierenden Straße auszugeben ist unverantwortlich.

  1. Wir sprechen uns gegen sinnlose Symbolpolitik und gegen eine Fahrstreifenreduzierung aus.
  2. Schreiben Sie an die Politik im Bezirk Wandsbek und auf Landesebene
  3. Schreiben Sie an den Senator Anjes Tjarks in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)
  4. Sprechen Sie mit Nachbarn, Freunden, Bekannten - helfen Sie mit, diesen Unsinn zu verhindern!
  5. Unterstützen Sie unsere Initiative auf www.openpetition.de/!rodigallee

Anmerkungen zum Umbau der Jüthornstraße/ Rodigallee

Politische Zielsetzung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)
Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) Politisch angestrebt wird eine Verhaltensänderung. Ob die Menschen mitmachen, wie sie beruflich und privat damit umgehen können, bleibt nebensächlich.

Begründung für den Umbau

Die entscheidende Begründung für den Umbau findet sich in den Berichten 1+2 unter Top 1.2: Begründung des Vorhabens, Anlass, Notwendigkeit…
…Seitens der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) wurde der Straßenzug als geeignetes Pilotprojekt für Veränderungen vorhandener Straßenquerschnitte von Hauptverkehrsstraßen im Hinblick auf die Förderung des Busverkehrs, des Radverkehrs und der Steigerung der Aufenthaltsqualität identifiziert. Der Ausbau dieses Straßenzugs… dient damit den Zielen der angestrebten Mobilitätswende.

Gründung der Bürgerinitiative

Im Juni 2022 wurde die Bürgerinitiative „Rettet die Rodigallee“ mit dem Start der www.openpetition.de/!rodigallee  gegründet.

Mit Briefen an den Verkehrssenator, den Bürgermeister und den Finanzsenator machten wir auf unsere Vorschläge aufmerksam.

Aktuell gibt es 7.025 Unterstützer unserer Initiative

Einwendungen der Initiative:

  • Zurückstellung des Projekts
  • Durchführung eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens
  • Vorlage neuer Vorschläge der LSBG weitgehend unter Berücksichtigung der vier Fahrspuren
  • Zusammenlegung von Fuß- und Radweg
  • Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine Schlussverschickung.
  • Befürchtungen der Initiative
  • Einschränkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
  • Aufgrund der durchgezogenen Fahrbahnmarkierungen konzentriert sich der Verkehr weitgehend auf eine Fahrspur.
  • Fahrzeuge dürfen nicht überholt werden

Das betrifft u.a.:

  • Müllabfuhr/ Stadtreinigung
  • Postwagen/ DHL
  • Baustellenfahrzeuge
  • Lieferfahrzeuge/ Lieferdienste/ Handwerker
  • Taxis/ Mietwagen
  • Pflegedienste/ ASB
  • Ein einziges auch kurzfristig haltendes Fahrzeug blockiert den gesamten Verkehr in der MIV-Spur
  • Fahrzeuge dürfen nicht nach links abbiegen

Von den an der Rodigallee liegenden Grundstücken darf weder nach links abgebogen noch von der Straße nach links eingebogen werden. Es müssen Umwege gefahren werden (mehr CO2-Ausstoß), um an der nächsten Kreuzung die Spur zu nehmen, von der nach rechts abgebogen werden kann.

Stadteinwärts gibt es an drei von sieben Abbiegemöglichkeiten (Denksteinweg, Osterkamp, Kielmannggstraße) keine separate Spur für Linksabbieger. Ein einziger Linksabbieger wird den gesamten Verkehr in der MIV-Spur zum Halten bringen.

Zeitgleiche Baumaßnahmen an S4 und U4 in räumlicher Nähe

Die Umbaumaßnahme der Rodigallee ist geplant vom Sommer/ Herbst 2023 bis 2025.

Mit dem Ausbau der S4 und der Verlängerung der U4 sind in unmittelbarer räumlicher Nähe mehrere große verkehrliche Baumaßnahmen geplant.

S4: Mit dem Neubau der S-Bahnstation Holstenhofweg wird die Straßenüberführung am Holstenhofweg abgerissen und ersetzt. Diese Brücke stellt eine stark befahrene Nord-/Südverkehrsachse dar.

Die Eisenbahnüberführung Bovestraße wird verbreitert. Hier ist mit starken Verkehrsbeschränkungen oder Sperrungen in der Bovestraße zu rechnen.
In der Jenfelder Allee wird es erhebliche Probleme im Bereich S-Bahnstation Tonndorf geben. Die Eisenbahnüberführung Tonndorf wird verbreitert bzw. ersetzt. Im Zuge des S4-Neubaus wird die Strecke für Nahverkehrszüge angeblich gesperrt und der dann nötige Schienenersatzverkehr mit Bussen u.a. über die anliegenden Straßen abgeleitet.
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der S4 fehlen jegliche Detailplanungen bzw. Terminangaben.

U4: Im Zusammenhang mit der Verlängerung der U 4 und dem Bau von 2 U4-Haltestellen Stoltenstraße und Horner Geest ist bis voraussichtlich Ende 2026 mit Verkehrsbehinderungen im Bereich Dannerallee zu rechnen.

Abbau/ Reduzierung von PKW-Stellplätzen

Geplant ist ein starker Abbau von PKW-Stellplätzen. Die Angaben in den amtlichen Unterlagen decken sich nicht mit der SKA Drs. 22/8559, Fragen 12 + 13 vom 21.06.22. Der LSBG wurde am 16.12.2022 um verbindliche Daten gebeten.
Aufgrund des Wegfalls von Parkständen werden Anwohner ohne eigenen oder angemieteten Stellplatz versuchen, in den Nebenstraßen Stellplätze zu finden. Der Wegfall von PKW-Stellplätzen und der Möglichkeit, temporär auf der Straße zu parken wird auch Besuche von Freunden/ Verwandten, die auf das Auto angewiesen sind, sowie von Pflege- und Lieferdiensten (z.B. Lebensmittel) kaum noch durchführbar machen.

Umleitung des Verkehrs auf die A 24

Die Bundesautobahn A 24 soll den Verkehr der Rodigallee aufnehmen. Nach den Planungen der Verkehrsbehörde soll der motorisierte Verkehr verstärkt über die A 24 zum Horner Kreisel fahren. Die Behörde bezeichnet die A 24 als leistungsfähige Parallelstraße. Analysen würden zeigen, dass das auch nach dem Umbau der Rodigallee möglich ist. Tatsache sind aber schon heute erhebliche Verkehrsstauungen am Horner Kreisel und in den Zu- und Abfahrtstraßen Sievekingsallee und Hammer Straße. In den Verkehrsspitzenzeiten sind Staumeldungen von 3 bis 6 km die Regel.

Gefährdung der Radfahrer

Die bestehenden beiderseitigen Radwege werden als sogenannter Radfahrstreifen neben die Autofahrstreifen verlegt. Für weniger geübte Radfahrer und für Kinder höchst problematisch. Die Anlage der Radfahrstreifen neben dem Autoverkehr ist stark umstritten. Die Befürworter versuchen, die Radfahrstreifen zusätzlich durch die Anlage von Protected Bikelines abzusichern.
Eine weitere Gefährdung für Radfahrer ergibt sich durch den Busverkehr. Bei 6 Haltepunkten muss der Bus zum Erreichen der Busbucht den Radfahrstreifen queren.

Bei 11 Haltepunkten wird der Bus auf dem Radfahrstreifen halten.

Nur an 3 Haltepunkten werden die Radfahrenden auf einem Radweg hinter der Haltestelle vorbeigeführt. (SKA 22/8559 vom 21.06.22, Frage 8).

Weitere Probleme:

  • mehr Staus und eine erhöhte Unfallgefahr
  • mehr Abgasbelastung, Lärm und Gesundheitsgefährdung f. d. Anwohner
  • Zahlreiche Fällung von kräftigen Laubbäumen
  • Negative Folgen für die Gastro- und Einzelhandelsstruktur

Hie./ 23.01.2023